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Vier Feuerwehrkameraden aus Obermedlingen haben das Tier nachts gerettet und in die Klinik nach Gessertshausen gebracht. Nun ist auch klar, woher Meister Adebar hergeflogen kam Von Simone Bronnhuber

Es war ein Einsatz den vier Kameraden der Obermedlinger Feuerwehr wohl nicht so schnell vergessen werden: In der Nacht auf Montag wurden sie von der Leitstelle Augsburg informiert, dass ein verletzter Storch auf einem privaten Grundstück gelandet ist. Er konnte nicht mehr fliegen. Daraufhin haben die Feuerwehrleute das Tier vorsichtig mithilfe einer Decke gefangen. Kurz nach Mitternacht haben sie es dann sicher in die tierärztliche Klinik nach Gessertshausen gebracht. Dort wird der Storch seither behandelt. Nun ist auch klar, von woher der edle Vogel stammt. Die Tierklinik hat dies aufgrund der Beringung herausfinden können. Der Storch ist bis aus dem Kreis Bodensee nach Obermedlingen geflogen. Zurück wird er aber wohl nie wieder kommen.
Die zuständige Tierärztin in Gessertshausen, Nicole Richter, erklärte, dass es dem Storch besser gehe und er mittlerweile einen guten Eindruck mache. Die Diagnose: Anflugtrauma und ein gebrochener Schultergürtel. „Es ist sehr selten, dass wir einen Storch haben. Wir füttern ihn mit Eintagsküken. Das dauert immer ein, zwei Tage, bis sich das Tier daran gewöhnt hat“, erklärt die Tierärztin. Der Storch ist auf der Wildtier- und Exotenstation der Klinik in den westlichen Wäldern im Landkreis Augsburg untergebracht.
Laut Dr. Nicole Richter handelt sich um einen Jungstorch vom vergangenen Jahr, der glücklicherweise beringt ist – dadurch konnte man am späten Mittwochabend herausfinden können, von woher das Tier stammt. Und dort sollte Meister Adebar nach seiner Genesung auch wieder hin. „Wir sitzen den Storch nicht einfach aus. Wir schauen, wo das Tier registriert ist und wo es seinen Lebensraum hat“, sagt Nicole Richter. Aber der Storch kann nicht mehr zurück.

Denn, so die Tierärztin, vermutlich kann der Storch nie wieder fliegen, die Flügelverletzung ist zu stark. Die Klinik versucht nun zusammen mit den Findern eine zoologische Einrichtung zu finden, wo das Tier ein neues Zuhause soll. Die Kosten übernimmt die Klinik.
(Quelle: Donauzeitung)